Themenabend der GRÜNEN in Munster gut besucht.

Der Ortsverband B`90/GRÜNE in Munster lud am vergangenen Mittwoch zu einem Themenabend mit dem Titel „Wildnis wagen auf öffentlichen Grünflächen und in Privatgärten“ ins Sportlerheim in Breloh ein. Die Veranstaltung wurde von Beate Spieker, Sprecherin der GRÜNEN in Munster, eröffnet. Ziel des Abends war, die Bürgerinnen und Bürger über das Thema „Insektenschutz durch mehr Wildnis“ zu informieren. Denn der dramatische Rückgang der Insekten, erfordert ein Umdenken bei der Gestaltung von Grünflächen.

Thema stößt auf großes Interesse.

Svenja Stelse-Heine, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung Heidekreis und ihr Kollege Tim Schneider, Projektleiter „InsektenGUT“, informierten auf der gut besuchten Veranstaltung über Maßnahmen im öffentlichen Raum und darüber, was jeder Einzelne in seinem Garten tun kann, um das Summen, Brummen und Zirpen nicht verstummen zu lassen.

„InsektenGUT“ ist ein Projekt der Naturschutzstiftung Heidekreis, das darauf abzielt, die Lebensbedingungen der Insekten im Landkreis Heidekreis zu verbessern. Die Stiftung bietet Informations- und Umweltbildungsangebote an und setzt neue Naturschutzmaßnahmen im Projektgebiet um.

Erhalten, was uns erhält.

Die Bedeutung des Insektenschutzes wurde durch erschreckende Zahlen verdeutlicht: In den letzten 25 Jahren ist die Insekten-Biomasse um 75% zurückgegangen, und mehr als die Hälfte aller Feldvögel sind bereits in Europa verschwunden (Quelle: NABU und BUND Insekten-/Vogelatlas).

Tim Schneider betonte die schwerwiegenden Auswirkungen dieses Rückgangs auf das Ökosystem und verdeutlichte, dass Insekten eine entscheidende Rolle spielen, indem sie u. a. Pflanzen bestäuben und als Nahrungsquelle für viele andere Tiere dienen.

Einfach wachsen lassen.

Schneider machte deutlich, dass jemand, der sich scheut, eine vorhandene Rasenfläche komplett in eine Blühwiese umzuwandeln, allein durch die Reduzierung des Mähens viel bewirken könne. Ein- bis zweimal pro Jahr zu mähen würde dazu führen, dass sich auf kurzgeschnittenem Einheitsgrün mit der Zeit die Pflanzenvielfalt stark erhöhen könne. So entsteht mit Leichtigkeit wichtiger Lebensraum für Insekten, bei gleichzeitig weniger Zeit- und Arbeitsaufwand für die Grünflächen-Pflege. Ein einfaches Mittel zur Beschleunigung dieses Prozesses ist es, Kleinstflächen ohne Bewuchs, wie sie z. B. durch Maulwurfshügel entstehen, für die Einsaat von mehrjährigen Blühmischungen zu nutzen. Die Blumen und Kräuter könnten sich so durch Aussamen auch auf der übrigen Fläche ausbreiten. Die Zuhörerschaft erhielt viele weitere Tipps und Informationen zum Anlegen insektenfreundlicher Grünflächen sowie zum Zeitpunkt und zur Art der Mahd.

Lebensräume in der Stadt schaffen.

Herr Fähndrich, Leiter des Fachbereichs 3 – Stadtentwicklung, äußerte sich positiv zu der Idee, mehr Wildnis auch auf öffentlichen Grünflächen in Munster zuzulassen. Frau Stelse-Heine betonte die Wichtigkeit, die Bevölkerung über solche Maßnahmen zu informieren, um Missverständnisse zu vermeiden. Sie schlug vor, Schilder mit Informationen zu Insektenschutzmaßnahmen aufzustellen. Diese und weitere Ideen teilt die Naturschutzstiftung Heidekreis gerne in Beratungsgesprächen mit Kommunen sowie Privatpersonen.

Die Veranstaltung bot Raum für Fragen, Diskussionen und einen interessanten Ideenaustausch. So wurde auch über das Thema „Schottergärten“ lebhaft diskutiert. Es wurde deutlich gemacht, wie wichtig und einfach es sei, graue Schotterflächen zu bunten, lebendigen Gärten umzugestalten. Dieses Thema haben die GRÜNEN in Munster genauso wie die Naturschutzstiftung Heidekreis im Blick.

Der nächste Themenabend der GRÜNEN in Munster wird wieder in der Presse und auf der eigenen Homepage bekannt gegeben.